DIE KÖNIGIN ERDE IST JENE, DIE MICH LEITET
Ich bin eine Frau von vielen in dieser Welt.
So habe ich in meinem Leben Missbrauch, Mobbing, Unterdrückung und Gewalt erfahren.
Es ist nachts halb vier im November 2022.
Die feministische Revolution im Iran findet statt. Und ich kann nicht schlafen. Ich schaue mir Bilder und Videos der ermordeten Kinder, Teenager und Erwachsenen der Revolution an, die willkürlich erschossen werden. Frauen, die sich angstfrei dem Tod gegenüberstellen und ihre Grundrechte erkämpfen müssen. Dabei denke ich an die vielen Kinder und Frauen in Deutschland, die augenblicklich Missbrauch und Gewalt erleben und ihre Rechte gebrochen werden. Ich bin mit diesen Menschen über Grenzen hinweg in den Traumata vereint.
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Es ist das Papier, welches meine Gedanken hört: Wie kann sich dieser kollektive Schmerz befreien, und Empathie die Welt regieren? Wie kann die weibliche Urkraft ihren Raum einnehmen?
Ich bin Betroffene sexualisierter Gewalt. Und ich kenne den Zustand dem Leben entrissen worden zu sein. Auf dem Weg in meine Kraft musste ich Lebensträume aufgeben und viele Tode besiegen. Ich bin eine Führungspersönlichkeit, auch Pionierin, wenn ich mich für künftige Rechtssysteme einsetze, die ein Gleichgewicht zwischen Natur und Mensch widerspiegeln, und ich fordere auf, Kindern Opferschutz statt Täterschutz zu garantieren, auch in unseren Köpfen. Ich habe zur Kämpferin meines eigenen Lebens werden müssen.
Es ist das Los vieler Betroffenen für sich selbst einzutreten. Ich wurde aus Führungspositionen weggemobbt, und Hilferufe blieben ungehört. Im künstlerischen Bereich habe ich angemessene Honorare erbeten, was mich den Job gekostet hat. All das gelingt, weil entschieden wurde, dem Unrecht den Platz zu überlassen.
So müssen wir heilen, für eine Welt, indem patriachale Strukturen überwunden, wo Narzismus in Führungspositionen erkannt und das kollektive Schweigen zu Gewalttaten aufgebrochen ist, sowie Frauen mit den Zyklen der Natur und ihrer Kraft verbunden sind.
Wo könnte ich (in meiner Welt) stehen, wenn andere ihre Unberührbarkeit gegen das Unrecht aufgehoben und ihre Stimme für mich erhoben hätten? Wie sehe die Welt 2022 aus, wenn wir uns nicht nur in der forcierten Happytime des kapitalistischen Systems begegnen, und Ohnmacht übrwinden?
Ich bin nicht die Richtige dich zu diesem Zeitpunkt zu empowern, weil der Sinn in meinem Land darin besteht, die Grausamkeiten der Welt auszublenden. Das Unangehneme zu wissen, bedeutet, aus der Individualität heraus eine kollektive Verantwortung zu entwickeln. Es sind unserer Geschichten – die Traumata in unseren Körpern, Gesellschaften, Kulturen und Landschaften, die wir heilen müssen, um eine empathische Welt zu gestalten.
Mein Trauma und ich verbringen das Leben miteinander. Und ich fühle mit den Menschen der feministischen Revolution im Iran, die Weltgeschichte schreiben und aufzeigen, was es braucht autoritäre und patriachiale Strukturen zu überwinden – ein Freiheitskampf,
Das Papier hat meine Geschichte empfangen. Sie ruf dazu auf, sich berührbar zu machen und im kollektien Schmerz zu vebinden sowie bei Gewalttaten hinzusehen. Und für andere Menschen, deren Unrecht widerfährt, die Stimme zu erheben – der weiblichen Urkraft die Führungs zu gewähren.
Die Königin Erde ist jene, die mich leitet.
Es ist früh um sechs im November 2022.
Ich werde schlafen gehen, um Kraft zu bekommen, eine Stimme gegen das Unrecht zu sein.